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Datenbank-Design 5: Relationale Datenbanken
Bei MS Access handelt es sich - wie bei den meisten anderen heute verwendeten Datenbanksystemen auch - um ein "Relationales Datenbank-Management-System" (RDBMS).
Der Begriff "Relational" bezieht sich darauf, dass in solchen Datenbanken immer mit Tabellen gearbeitet wird, die man aufgrund ihrer zeilenweisen Zusammenhänge auch als "Relationen" bezeichnet.
In den 1970er Jahren hat sich der britische Mathematiker Edgar F. Codd mit diesem Thema beschäftigt und seine bis heute gültigen Regeln für relationale Datenbanken aufgestellt. Nach diesen gibt es drei Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Datenbank als relational bezeichnet werden kann:
Regel 1: "Die gesamte Information in einer relationalen Datenbank wird einheitlich durch Werte repräsentiert, die in Form von Tabellen dargestellt werden können." Regel 2: "Der Benutzer sieht keine Verweisstrukturen zwischen diesen Tabellen." Regel 3: "Es sind zumindest die Operationen zur Selektion und Projektion sowie zur Verbindung ('Join') von Tabelleneinträgen definiert."
Alle Klarheiten beseitigt?
Dann noch einmal, diesmal aber in verständlicherer Form:
Regel 1: Alle Daten werden in Tabellen gespeichert. Regel 2: Tabellen können untereinander verknüpft werden, beispielsweise eine Tabelle "Kunden" mit einer Tabelle "Bestellungen". Jedoch existieren diese Verknüpfungen nicht tatsächlich. Sie werden später individuell durch Abfragen erstellt (z.B. mit dem SQL-Befehl "INNER JOIN"). Zwangsläufig geben muss es diese Verknüpfungen übrigens nicht, denn eine relational aufgebaute Datenbank kann auch aus nur einer einzigen Tabelle bestehen. Hinweis zu MS Access: Die dort sichtbaren Verknüpfungen zwischen Tabellen existieren ebenfalls nicht wirklich, sie sind nur Vorschläge für spätere Auswertungen! Regel 3: Es muss die Möglichkeit geben, die Tabellen sowohl einzeln als auch in Verbindung mit anderen Tabellen auszuwerten. Die reine Möglichkeit reicht aus. Somit kann auch eine Datenbank, deren Tabellen noch nicht ausgewertet wurden, als relational bezeichnet werden.
Neben relationalen Datenbanken gibt es noch andere Formen, beispielsweise die "Netzwerk-Datenbank" oder die "Objektorientierte Datenbank", auf die ich aber an dieser Stelle nicht näher eingehen werde.
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