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Datenbank-Design 4: Anwendungsformen

Generell unterscheidet man Datenbanken nach ihrer Anwendungsform in zwei Gruppen:

Desktop-Datenbanken und Client-Server-Datenbanken.

1. Desktop-Datenbanken

Der Begriff "Desktop" bezeichnet eine Schreibtischoberfläche. Gemeint ist damit ein einzelner Arbeitsplatz. Ein Desktop-PC wäre ein Computer, der nur für die Verwendung an einem einzigen Arbeitsplatz genau dort steht.

Entsprechend bedeutet der Begriff "Desktop-Datenbank", dass an jedem Arbeitsplatz eine separate Datenbank verwendet wird.

Diese Art der Verwendung hat den Nachteil, dass die Daten redundant, d. h. mehrfach vorhanden sind, wenn es mehrere identische Arbeitsplätze gibt. Ändert zum Beispiel der Mitarbeiter eines Versandhauses die Adresse eines Kunden in seiner Datenbank, dann bekommen seine Kollegen das nicht mit, da deren Datenbanken unabhängig davon existieren.

Gibt es ohnehin nur einen Arbeitsplatz, an dem eine bestimmte Datenbank verwendet werden soll, wäre der Einsatz als Desktop-Datenbank unkritisch.

Als Beispiel nenne ich noch mal die Auswertung meines Fahrtenbuches. Diese Datenbank existiert nur bei mir zu Hause im Arbeitszimmer auf einem einzigen PC und wird auch nur dort verwendet.

Unterscheidung in "Stand-Alone" und "File-Share"

Eine Desktop-Datenbank muss nicht bedeuten, dass sie sich auf einem von der Umwelt abgeschnittenen PC ohne Netzwerkverbindung nach außen befindet. Sie kann sich auch auf einem in ein Netzwerk integrierten PC befinden. Trotzdem spricht man weiterhin von einer Desktop-Datenbank, wenn sie auf jedem der Rechner separat existiert.

Für die beiden Unterarten einer Desktop-Datenbank gibt es folgende Bezeichnungen:

Stand-Alone-Datenbank:


 

 

Jeder Arbeitsplatz besitzt eine separate Datenbank (DB) und ein Relationales Datenbank-Management-System (RDBMS, z.B. MS Access). Untereinander gibt es keine Verbindung und damit auch keinen automatischen Abgleich.

File-Share-Datenbank:


 

 

Jeder Arbeitsplatz besitzt eine separate Datenbank (DB) und ein Relationales Datenbank-Management-System (RDBMS, z.B. MS Access). Ein Netzwerk ist zwar vorhanden und Daten könnten untereinander ausgetauscht werden. Dies muss aber nicht zwangsläufig geschehen.

Zusammenfassung:
 
Eine Desktop-Datenbank befindet sich immer auf jedem Rechner separat. Zusätzlich gibt es auf jedem Rechner ein Programm zur Verwaltung dieser Datenbank.
 
Es kann eine Netzwerkverbindung zum Datenaustausch geben (File-Share-DB), dies ist aber nicht zwingend Voraussetzung (dann Stand-Alone-DB).

2. Client-Server-Datenbanken

Bei einer Client-Server-Datenbank hingegen gibt es nur eine einzige Datenbank, die sich zentral auf einem Server (Server = Anbieter) befindet. Dort muss es kein Datenbank-Management-System geben. Der Zugriff auf diese Datenbank kann auch ausschließlich von außen über das Netzwerk erfolgen.

Auf jedem einzelnen Client-Rechner (Client = Kunde, Bezieher) befindet sich ein RDBMS zur Bearbeitung der Datenbank, jedoch keine separate Datenbank mehr.

Natürlich könnte man sogar das RDBMS auf den Server beschränken. Dann befindet sich sowohl die Datenbank als auch das Programm zu ihrer Verwaltung auf dem Server, die Clients greifen dann beispielsweise nur noch über eine Oberfläche im Webbrowser darauf zu. Diese Form ist im Internet sehr weit verbreitet.


 

 

Der Vorteil ist, dass Datenänderungen durch einen Client zentral auf dem Server passieren und damit sofort für alle anderen Clients sichtbar werden. Ändert z.B. ein Mitarbeiter eines Versandhauses eine Kundenadresse in der Datenbank, kann ein Kollege diese Änderung bei Aufruf des betreffenden Datensatzes sofort sehen. Somit greifen alle Benutzer jederzeit auf die aktuellsten Daten zu.

Damit eine gleichzeitige Änderung desselben Datensatzes durch mehrere Benutzer nicht zu Problemen führt, wird ein in Bearbeitung befindlicher Datensatz normalerweise für alle anderen Benutzer zur Änderung gesperrt und erst nach der Speicherung wieder zur Bearbeitung durch andere freigegeben.

Zusammenfassung:
 
Eine Client-Server-Datenbank existiert immer nur einmal. Jeder Client kann über ein Netzwerk darauf zugreifen und sieht immer die aktuellsten Daten.

Hier geht es zur Fortsetzung.
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