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Fachenglisch: Einleitung

Ich bin fast ausschließlich in der Erwachsenenbildung tätig. Trotzdem sitzen immer wieder mal Teilnehmer mit nur geringen bis überhaupt keinen Englischkenntnissen in meinen Klassen.

Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  • Weil die Schulzeit zu lange zurückliegt und die Englischkenntnisse seitdem nur selten gefordert waren.
  • Weil Teilnehmer noch zu DDR-Zeiten die Schule besucht haben, dort musste man nämlich Russisch statt Englisch lernen.
  • Oder weil jemand aus einem anderen Land hinzugezogen ist. Gerade in den 90er Jahren saßen viele russische Spätaussiedler ohne Englisch- und mit nur rudimentären Deutschkenntnissen in meinen Kursen.

Zumindest die mangelhaften Englischkenntnisse sind überhaupt nicht schlimm. Denn was die IHK von IT-Prüflingen verlangt, ist denkbar einfach und - sofern noch nicht vorhanden - relativ schnell angeeignet.

Niemand wird in der IHK-Prüfung die Aufgabe erhalten, einen deutschen Text grammatikalisch einwandfrei in die englische Sprache zu übersetzen.

Niemand wird die Aufgabe erhalten, einen englischen Text wortgetreu eins zu eins in die deutsche Sprache zu übersetzen.

Aber was verlangt die IHK dann in ihren Fachenglisch-Aufgaben?

Die IHK möchte, dass ein ITler in der Lage ist, den Inhalt eines englischsprachigen technischen Dokuments zu verstehen und die entscheidenden Passagen sinngemäß in eigenen Worten wiedergeben zu können.

Denn auch wenn es inzwischen rein rechtlich nicht mehr sein darf, kann es einem beim Kauf eines technischen Produktes passieren, dass lediglich eine englischsprachige Anleitung oder Beschreibung vorliegt. Und auch bei der Recherche im Internet findet man zu vielen IT-Themen mehr englisch- als deutschsprache Seiten.

Und was genau können wir dann tun?

Zunächst einmal ist es für uns sehr hilfreich, dass die meisten Fachbegriffe aus der IT ohnehin aus dem englischen Sprachraum stammen und bei uns ebenfalls bekannt sind. Zum Beispiel der Router, der Access Point, die Hard Disk, das Mainboard usw. Natürlich ist es von Nutzen, wenn man die exakte Übersetzung dieser Wörter kennt. Aber grundsätzlich reicht es aus, wenn man wichtige Fachbegriffe versteht und sich den Rest aus dem Zusammenhang mehr oder weniger zusammenreimen kann. Dann ist es gar nicht mehr schlimm, wenn im Text das eine oder andere völlig unbekannte englische Wort vorkommt.

Die IHK gibt übrigens auch schon mal Hilfestellungen, indem sie englische Wörter, die bei uns eher unbekannt sind, im Prüfungsbogen mit Übersetzung angibt.

Ich werde in diesem Lernfeld einige Aufgaben mit IHK-typischen Fragestellungen bereitstellen und damit hoffentlich zeigen, dass Fachenglisch in der Prüfung ein leichter Punktefänger sein kann.

Aufgepasst: Englisch ist nicht gleich Englisch!
 
Auch wer der englischen Sprache mächtig ist, kann plötzlich in eine unerwartete Falle tappen. Denn in der IT wird statt des in der Schule vermittelten britischen das amerikanische Englisch benutzt. Und da gibt es ein paar feine Unterschiede!
 
Ein Beispiel aus dem Webdesign:
 
Man kann in HTML Farbangaben mit hexadezimalen Codes machen. Diese werde ich an anderer Stelle näher erläutern. Der erste Unterschied besteht schon mal darin, dass der Parameter für die Farbe (britisch "colour") in HTML ohne "u" geschrieben wird (amerikanisch "color").
 
Die Angabe color="#ff0000" bedeutet ein kräftiges Rot. Anstatt des Codes kann man auch das Farbwort verwenden: color="red". Das macht die Sache einfacher, kann aber zu Problemen führen.
 
Will man beispielsweise eine graue Färbung, könnte man folgende Angabe machen: color="grey". So haben wir das Wort in der Schule gelernt. Aber die Browser stellen das Grau nicht dar und ich habe sogar mal einen Fall erlebt, in dem statt einem Grau ein Grün dargestellt wurde.
 
Was war passiert?
 
Im britischen Englisch benutzt man das Wort "grey", im amerikanischen Englisch wird es jedoch "gray" geschrieben. Und so muss es auch in HTML benutzt werden.
 
Der beschriebene Fehler bestand nun darin, dass der Browser das für ihn unbekannte Farbwort selbst interpretieren wollte. Da er eine Farbe mit den Anfangsbuchstaben "gre..." kannte (nämlich "green"), hat er einfach mal grün statt grau gefärbt.

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